One Fateful Night by Stratton Leonora

One Fateful Night by Stratton Leonora

Autor:Stratton, Leonora [Stratton, Leonora]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Romance Edition
veröffentlicht: 2015-01-21T05:00:00+00:00


12. KAPITEL

Der lange Ritt hatte Adelyna ermüdet. Ihr Hinterteil schmerzte ebenso wie ihre Beine von der ungewohnten Fortbewegungsart. Dennoch wollte sie das Erlebnis um nichts in der Welt missen.

Ihr Kopf ruhte schwer zwischen Jareds Schulterblättern. Mittlerweile fühlte sich der Kontakt angenehm und richtig an. Auch wenn ihr Verstand sie immer noch vor ihm warnen wollte – ganz zu schweigen von Sitte und Anstand –, war sie froh und erleichtert, sich ihm geöffnet zu haben.

Als sie endlich mit klappernden Hufen in den Stallhof einritten, ging ein Ruck durch Jareds Körper. Auch Adelyna richtete sich auf und spähte an seiner Schulter vorbei nach vorn. Ihr Herz pochte heftiger. Eine Kutsche stand vor dem Stall. Mr. Howard war damit beschäftigt, zwei schweißbedeckte Graue auszuschirren und fortzuführen. Sein Sohn schnallte eben eine Reisekiste von der Rückseite der Kutsche.

Das Gefährt war weder besonders modern noch elegant, das Wappen auf dem Schlag war verblichen. Dennoch erkannte Adelyna es. Es war die Kutsche, in der sie hier angekommen waren. Zwei Tage nach ihrer Ankunft hatte Jared sie nach London zurückgeschickt. Er hatte es ihr gegenüber erwähnt: Das Gefährt gehörte seinem Freund, diesem …?

»Peter!«, rief Jared begeistert. Er schwang ein Bein über Akbars Hals und sprang aus dem Sattel. Adelyna fürchtete schon, er hätte sie vergessen und angelte bereits nervös nach den Zügeln, da legte er die Hände um ihre Mitte und half ihr hinunter. »Komm, meine Liebe, ich denke, wir haben Besuch.«

Als er sie auf den Boden stellte, schwankte Adelyna. Jeder Muskel tat ihr weh und ihre Knie zitterten. Dankbar griff sie nach Jareds höflich dargebotenem Arm. Gemeinsam gingen sie zum Hauptgebäude hinüber.

In der Halle eilte ihnen Mrs. Howard entgegen. »Sie haben einen Gast, Master Jared«, begann sie. Dieser winkte ab, ließ die beiden Frauen stehen und verschwand in der Bibliothek. Gleich darauf tönten begeisterte Männerstimmen aus dem Raum.

Adelyna folgte langsamer und verharrte zögernd auf der Türschwelle. Plötzlich war ihr ihre ungepflegte Erscheinung unangenehm. Das unförmige Kleid, die schmutzigen Schuhe, die aufgelöste Frisur. Außerdem umgab sie eine Wolke kräftigen Pferdegeruchs. Um einen letzten Rest an Würde bemüht, straffte sie ihre Haltung und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, bevor sie eintrat.

Als sie den Besucher erblickte, stutzte sie. Irgendwie hatte sie sich einen Freund Jareds anders vorgestellt. Schneidiger. Glamouröser. Aus einem Lehnstuhl nahe dem Kamin erhob sich ein junger Mann und blinzelte ihr kurzsichtig entgegen. Runde blaue Augen in einem nicht minder gerundeten Gesicht verliehen ihm einen ständig überrascht wirkenden Gesichtsausdruck. Feines strohblondes Haar stand ihm wirr um den Kopf. Seine Kleidung war gut gearbeitet, aber schlicht und die Weste spannte über seinem Bauch. Er wirkte freundlich und gutmütig, aber im gleichen Moment fiel ihr ein, in welch kompromittierender Situation er sie erstmals gesehen hatte und errötete heftig.

Als Jared sie einander vorstellte, begrüßte sein Freund sie jedoch dermaßen höflich und zuvorkommend, dass sie ihre Vorbehalte vergaß. Sie plauderten ein paar Minuten über seine Reise, dann wollte sich Adelyna zurückziehen, um sich frisch zu machen. Was in ihrem Fall bedeutete, sich Hände und Gesicht zu waschen und das noch unförmigere zweite Kleid anzuziehen, das Mrs.



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